Norbert Hofmann, geboren 1972 in München, lebt nun schon seit über 50 Jahren seine große Leidenschaft Bergsteigen aus. Von klein auf mit den Eltern und später auf eigene Faust, immer wieder in neue Abenteuer. So ging der Radius anfangs auch finanziell bedingt, in die Alpen, dann weiter in die Gebirge Europas. Hier lernte er mehr den je das echte Bergsteigen abseits aller Wege und Markierungen. Somit das Sprungbrett in die höchsten Berge dieser Welt.
Anbei ein netter Blog-Eintrag über den Beginn der Freundschaft zwischen "Super" - Mario und mir. Das Original unter: http://www.freelance.de/blog/2011/07/von-den-bayerischen-wiesen-auf-den-damavand-oder-uber-freunde/ .
Von den bayerischen Wiesen auf den Damavand.
Oder: Über Freunde
Sie wundern sich bestimmt über den Titel dieses Beitrags, richtig? Und ich wette, Sie fragen sich auch, was bayerische Wiesen in einem Blog über Freelancer zu suchen haben – von diesem seltsamen
Wort “Damavand” ganz zu schweigen. Ich erkläre es Ihnen. Damavand ist der Name des höchsten Bergs im Iran. Laut Wikipedia bedeutet der Name auch “frostiger Berg”. Genau da hin hat es im März
2010 einen SAP-Berater und den Abteilungsleiter eines in Bayern ansässigen mittelständischen Unternehmens verschlagen. Freiwillig, versteht sich.
In diesem Artikel geht es aber weder um Bayern noch um den Iran oder den Damavand. Es geht vielmehr um eine ganz besondere Freundschaft, die aus einer beruflichen Zusammenarbeit im Rahmen eines
Projekts entstanden ist.
Mario Bahnert kam 2008 als externer Berater in das Unternehmen, das sich auf die Abwicklung bargeldloser Zahlungen spezialisiert hat. An einem Tag im Juli war eine Besprechung mit dem
Abteilungsleiter angesetzt, der ihm die Prozesse der hiesigen Lagerverwaltung erklären sollte. Die beiden kannten sich nicht. Alles deutete auf einen ganz normalen Geschäftstermin hin: sich begrüßen,
sachliche Fragen stellen, Informationen einholen, fertig. “Mein erster Eindruck von Norbert? Dass er ein verrückter, aber sehr sympathischer Typ zu sein schien”, sagt Bahnert rückblickend über
seine erste Begegnung mit Norbert Hofmann, dem Abteilungsleiter. Und er fügt hinzu, dass sich dieser erste Eindruck bis heute immer wieder bestätigt hat. In seiner Freizeit interessiert sich
Mario Bahnert für Bergsport. Aber es war immer nur ein Hobby von ihm, dem er hin und wieder nachging, daraus wurde nie mehr. Bis er Norbert Hofmann kennenlernte. Der ist ein leidenschaftlicher
Bergsteiger und betreibt nebenbei eine eigene Website für Bergsteiger wie ihn, die lieber abseits der überlaufenen Routen gehen. “Er sollte mir eigentlich die Lagerprozesse erklären, aber wir
haben dann erstmal eine Stunde über Bergsteigen, Wandern und seine Homepage gesprochen. Und das nur, weil ich auf meinem Laptop ein Bild von meinen Wanderschuhen am Strand als Hintergrundbild hatte”,
sagt Bahnert und schmunzelt. So ging’s los. Aus dem gemeinsamen Interesse hat sich schnell eine echte Freundschaft entwickelt. Die beiden haben seitdem mehrere Wander- und Klettertouren zusammen
gemeistert. Die spektakulärste war wohl die Besteigung des rund 5.600 Meter hohen Damavand im Iran. So etwas schweißt zusammen, besonders in extremen Situationen. “Dass die Chemie zwischen uns
wirklich stimmt, war mir klar, als ich mich am Ende einer Wandertour aus 15 Metern Höhe abseilen musste. Ich hab das erst realisiert, als er das Kletterzeug aus seinem Rucksack holte. Es war schon
erstmal ein mulmiges Gefühl, sich so in die Hände eines anderen zu begeben. Aber das Vertrauen war da und wir haben es gepackt”, erinnert sich Bahnert.
Wie normal ist es eigentlich, dass sich am Arbeitsplatz solche starken, beständigen Freundschaften entwickeln? In einem Artikel von Dorothee Fricke auf karriere.de heißt es, im Rahmen einer Studie
hätten 75% der befragten Führungskräfte angegeben, im Berufsleben Freunde gefunden zu haben. Das ist eine stattliche Quote. Auch Mario Bahnert bestätigt, dass er über die Arbeit schon viele gute
Freunde kennengelernt habe. Die Freundschaft zu Norbert Hofmann sei aber doch ein eher ungewöhnlicher Fall, wenn er sich anschaut, wo es hingeführt hat, welche Möglichkeiten und neuen Erfahrungen
sich daraus ergaben. Und wie hält er es ganz generell mit der persönlichen Nähe und dem Duzen am Arbeitsplatz? Ist das aus seiner Sicht eher eine Chance oder ein Risiko für die berufliche
Zusammenarbeit? “Für mich hat es bis heute eigentlich nur Vorteile gehabt, mit den Kunden einen persönlichen Kontakt zu pflegen”, sagt Bahnert. “Man merkt dann auch schneller, ob man sich gut riechen
kann. Bei längeren Projekten kann das aus meiner Sicht nur hilfreich sein. Wenn man sich gut versteht, kann man vor allem in Stresssituationen einfacher und ehrlicher miteinander umgehen. Und
irgendwelche politischen Machtspielchen geht man dadurch häufig auch aus dem Weg.”
Jetzt sind Sie an der Reihe: Welche Erfahrungen haben Sie mit freundschaftlichen Beziehungen am Arbeitsplatz gemacht? Meiden Sie persönliche Nähe ganz bewusst oder lassen Sie sie doch gerne mal
zu? Schreiben Sie uns!